Dienstag, März 01, 2005

Tren del Este

Hijo de puta!
Jetzt musste es ja aufm letzten Stück doch noch passieren und sie haben mir heute Morgen im Zug die Kamera geklaut. Ich hab ja schon eine spezielle Beziehung zu meinen Kameras. Das is die Dritte, die mir in drei Jahren auf diebische oder betrügerische Art abhanden kommt. Aber jetzt mal der Reihe nach.

Samstag war der letzte Tag in Rio. Wir sind morgens, nachdem ich wegen der letzten Nacht etwas schwer ausm Bett gekommen bin, nach Santa Teresa gefahren. Nach Santa Teresa fährt man mit der schicken alten Straßenbahn, so wie in San Fransisco. Man fährt über die Larcos da Lapa und dann den Berg rauf. Santa Teresa ist ein altes Wohn- oder besser Villenviertel. Es gibt wirklich schicke Häuser. Heute wohnen dort aber normale Leute. Es hat ein historisches vergangenes Flair und schöne Aussichten auf die Bucht. Wir sind dann zurück nach Lapa gelaufen und schließlich, wie in letzter Zeit immer, in letzter Minute zum Bus gehetzt.

Die Fahrt ging 26h bis Sonntag über Sao Paulo und Campo Grande nach Corumbá. Von der Küste aus kommt man in das Pantanal. El Pantanal ist ein riesiges tropisches Sumpfgebiet zwischen Brasilien und Bolivien mit vielen Krokodilen. Der Bus hatte unterwegs eine Panne und auf einmal kein Kühlwasser mehr. Der Fahrer hat das aber schnell wieder in Ordnung bekommen und wir mussten den Tag nicht im Sumpf verbringen. Wir sind abends dann noch über die Grenze nach Puerto de Quijarro in Bolivien.
Montag haben wir uns um 6:00 Uhr morgens angestellt um Zugtickets zu kaufen. Manche haben sich auch schon um 3:00 Uhr angestellt, aber 6:00 war ja früh genug. Um Mittag sind wir dann auf der Strecke des legendären Expreso del Oriente losgefahren. Der Zug war schon krass, lang und langsam und voll gepackt. Wir hatten ja Luxusklasse gebucht, trotzdem. Da gehen einfach ne Unmenge Menschen durch und wimmelt nur so von Verkäufern. Wenn der Zug nur zwei Minuten anhält rennt und springt Alles rein und raus und lädt auf was in der kurzen Zeit aufgeladen werden kann. Irgendwann am frühen Morgen hab ich dann zuviel geschlafen, nicht genug aufgepasst und die Kamera war nicht angekettet und weg. Ich bin nicht als Einziger beklaut worden, aber das hilft ja nix.

Jetzt sind wir also in Santa Cruz. Wir haben den Nachmittag ganz ruhig verbracht und uns ein bisschen umgeschaut. Die Stadt macht einen richtig netten und friedlichen Eindruck, besonders für Bolivien. Es ist kein Vergleich zu La Paz. Es gibt richtig nette Geschäfte. Die Leute sind freundlich und wollten uns schon mehrfach helfen, obwohls gar nix zu helfen gab.
Mittags is dann wieder was passiert. Wir waren im Mercado essen und plötzlich zischte es als ob gleich die nächste Gasflasche in die Luft fliegt. Es kam also zu einer kleinen Panik, alle sprangen auf und rannten los. Im Endeffekt wars zum Glück ein Fehlalarm und nur ein heftig zischender Topf. Da konnten dann alle wieder entspannen und zu Ende essen. In den Märkten is immer was los. Das ist das Leben pur.
Morgen wird sich ein besserer Tag.

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