So schnell gehts. Ich bin schon drei Tage lang in Perú. So weit weg war ich ja wirklich noch nie. Gut 20 Stunden hats gedauert von zu Hause bis nach Lima. Das is ja sogar schnell. Der Atlantik hatte wie erwartet nich so viel zu bieten, aber der Amazonas hat mich schon sehr beeindruck. Drei Stunden lang gabs nur Bäume zu sehen. Das ist definitiv ein großer Wald mit nem großen Fluss. Den muss ich mir mal noch aus der Nähe ansehen. Jose und Carla, Geschwister von Leo, bei dem Katja wohnt, haben mich und Katja am Flughafen abgeholt und gleich auch noch zum Essen eingeladen. So haben wir gleich am ersten Abend einen wahren peruanischen Eindruck bekommen. Solche Gastfreundschaft ist beeindruckend und lobenswert.
primer día, viernes
Das war ein langer Tag. Wir sind den ganzen Tag mit Carla unterwegs gewesen, die uns als buena guia durch die halbe Stadt geführt hat. Morgens haben wir nur mal kurz auf den Campus geschaut und das erste Einkaufscenter unter die Lupe genommen. Nach einem ersten typisch peruanischem Essen, secco con arroz, sind wir nach Miraflores zu meiner Wohnung gefahren. Katja wohnt in Jesus Maria. Das ist ein recht durchschnittlicher Stadtteil, mehr peruanisch und näher an der PUCP. Miraflores ist eine der reichen Ecken, mit mehr Europäern, aber auch mehr Ausgehgelegenheiten. Ich werde mit Paulina und fünf Austauschstudenten zusammen wohnen. Paulina ist Literaturprofessorin, sehr nett und auch erst 27. Sie hat das Haus gerade neu hergerichtet und is auch nur so eben damit fertig geworden, oder noch nicht fertig, triffts wohl eher. Ansonsten is bisher nur Alison da, die Kanadierin. Abends waren wir in Barranco, ich, Katja, Alison, Carla, Jose und Carlos. In Barranco gibts eine Reihe von Bars. Der Abend war gelungen, mit dem ersten peruanischen Bier, südamerikanischer Musik und einer Menge feiernder Peruaner. Barranco wird mich wieder sehen.
segundo día, sabado
Ich wollte ja nix machen und mich vorsichtshalber ausruhen. Hat auch fast geklappt, bis mich abends, wo ich mit Katja und Alison ja nur kurz was trinken wollte, Carolina gesehen hat, eine peruanische Freundin aus Weimar. Auf jeden Fall sind wir so in einer Geburtstagsfeier gelandet, die sich gewaschen hatte. Irgendwie war das Verhältnis ungleich, aber angenehm. Drei Ausländer und ca. 15 Peruanerinnen. Ganz fit war ich wirklich nicht, aber man geht ja auch nicht einfach nach Hause. So wurde also getrunken und die Peruanerinnen können trinken, mindestens so gut wie Katja, bis der Sicherheitsdienst die Gläser weggeräumt hat, weil sich zwei von den Mädels damit auf den Kopf hauen wollten, aus mir noch nicht ganz durchsichtigen Beziehungsdingern oder doch nur Temperament. Vielleicht is das ja auch üblich hier, weiß ich noch nich.
tercer día, domingo
Wir haben uns Miraflores mal genauer angeguckt und sind was rum gelaufen. Ich war das erste Mal am Pazifik! Außerdem hat die Sonne geschienen und das muss hier im Winter echt nen Wunder sein, weils eigentlich immer verdunstet sein sollte. Ganz komisch is auch der Regen. Der nieselt nämlich nur und heißt garúa. In Deutschland is das Wetter im Moment schöner. Ansonsten wär der Tag echt unspektakulär gewesen, wenn ich nicht noch die Alarmanlage ausprobiert und den Sicherheitsdienst kennen gelernt hätte.
Am Rande
Lima ist nicht ganz so klein, sondern mit 8 Millionen Bewohnern wohnen hier ungefähr doppelt so viel Leute wie in Berlin. Aber so sind die Städte in Südamerika halt. Da gibts noch größere.