Freitag, Februar 25, 2005

Ipanema

Jetzt haben wir die ganzen tollen und größten Touristenattraktionen in Rio schon gesehen und da war gestern auch ein ruhigerer Tag. Wir sind morgens nach Lapa gefahren und haben uns die Bögen von Lapa angeguckt. Das sieht aus wie ein Äquadukt, aber funktioniert wie eine Brücke und es fährt die Straßenbahn nach Santa Teresa drüber. Lapa is ne nette Gegend mit einem großen Platz und den ältesten Bars von Rio.
Von weitem hat uns die Kathedrale ja sehr abgeschreckt. Die Brasilianer lieben Beton und somit sieht die Kathedrale auch aus wie ein riesiger Betonkegel und hat nichts von dem wie man das aus Europa gewöhnt is. Wir habens uns trotzdem reingetraut und drinnen isses eher wie ein großes Zelt aus Beton. Ne krasse Akustik hats.
Es war mal wieder Zeit an den Strand zu gehen und wir waren ja noch nicht in Ipanema. The girl from Ipanema! Ipanema ist ein bisschen netter als Copacabana, ein bisschen ruhiger. Das heißt aber nicht, dass es ruhig is. Das langweiligste was einem am Strand passieren kann ist wenns keine Verkäufer gibt. Hier wirds nicht langweilig. Eine schöne Aussicht hat Ipanema und in Europa gibt es eh keinen Strand, der es mit Brasilien aufnehmen könnte.
Am Abend sind wir wieder nach Lapa gefahren. Da war ein Rockkonzert, das wir uns eigentlich ansehen wollten. Wir sind dann aber so von dem Leben auf der Strasse gefangen worden, dass wir nicht mehr hingegangen sind. Der Platz war voll mit Ständen und Menschen, Cocktails und Essen, die Strasse mit den Bars genau so. Die meiste Zeit haben wir uns die Trommlergruppe angeguckt. Die Brasilianer habens echt raus mit dem Trommeln. Mit der Zeit haben sie sich richtig in Extase gespielt und es hat immer abwechselnd jemand getanzt. Da spürt man richtig die afrikanischen Wurzeln und den Rhythmus.

Heute war ich das letzte Mal am Atlantik. Ich wollte noch mal an einen richtig schönen Strand und aus Rio raus. So hab ich mich morgens in den Surfbus gesetzt und bin raus Richtung Süden nach Prainha gefahren. Das ist die erste Bucht wo die großen Wohnblöcke an der Küste aufhören. Es ist paradiesisch, eingeschlossen von grünen Bergen mit vielen Wellen und einer Menge Surfer. Außer einer kleinen Snackbar gibts da aber nix und deshalb konnt ich auch kein Surfbrett leihen. Ich habs also einfach genossen, ausgespannt und Krabben beobachtet. Ich wollte aber doch noch ein letztes Mal das Surfen ausprobieren und deshalb bin ich am Nachmittag ein Stück zurückgelaufen bis in den nächsten Ort, wo ich ein Brett leihen konnte. Es hat dann so mehr oder weniger gut geklappt. Irgendwie sind die blöden Wellen immer da wo ich grade nicht bin oder ich hab den Zeitpunkt verpasst. Auf jeden Fall hab ich trotzdem meinen Spaß gehabt und Meer und Sonne. Surfen is nich einfach! Der Rückweg war eine kleine Odyssee. Ich hab den normalen Bus genommen und der ist weiß ich nicht woher durch ganz Rio gefahren. Es ging vorbei an riesigen Wohnblöcken, Einkaufsmalls, Vergnügungsparks, Favellas, dem Ozean, durch Tunnel bis in das größte Verkehrschaos des Zentrums. Ich hab zwei Stunden bis ins Zentrum gebraucht und mir da die erstbeste U-Bahn Station gesucht, um irgendwann noch mal anzukommen.
Am Abend sind wir wieder nach Lapa gefahren. Freitag, jetzt war richtig was los. Gestern war zum warm werden. Hier läuft alle Art von Leuten rum. Brasilien hat was wirklich Multikultihaftes. Es gab wieder jede Menge Straßenmusik und eine noch größere und fetzigere Trommlergruppe als gestern. Ein anderer Typ hat die ganze Nacht gesungen und Gitarre gespielt. Ich frag mich wie der das durchhält. Die Trommler waren das faszinierendste und so hab ich mir die auch fast die ganze Zeit angeguckt.

Mittwoch, Februar 23, 2005

Copacabana

Gestern sind wir erstmal ins Zentrum gefahren. Es ist richtig geschäftig, viele Leute, viele Geschäfte und auch viele Hochhäuser und Firmen. Ich hab mich ein bisschen wie in Lima gefühlt. Es ist richtig was los und es gibt genau so viel Ramsch zu kaufen. Ein paar alte koloniale Häuser findet man manchmal auch noch, aber die 30stoecker überwiegen doch. Es gibt auch dreistöckige Strassen. Ein richtig antikes Zentrum gibts also nicht. Wir sind viel gelaufen.
Mittags sind wir dann in Centro Cultural Banco do Brasil gegangen. Wir haben uns die Ausstellung von Jesús-Rafael Soto, einem Venezolaner, angeguckt. Der is richtig interessant und unterhaltend. Es ist so etwas wie kinetische Kunst, kinetische Bilder. Alles flimmert und scheint sich zu bewegen. Was letztendlich aber nur eine optische Täuschung ist.
Dann sind wir zum berühmten Copacabana an den Strand gefahren. Der Strand is nett und der Atlantik auch, aber es ist natürlich ziemlich viel los, viele Menschen und viele Touristen. Trotzdem muss man ja mal da gewesen sein, um sich mit den Brasilianern in die Sonne zu legen und dem Bodycult zu frönen. Wir sind dann am Abend noch etwas durch Copacabana gelaufen.

Heute Morgen waren wir auf dem Corcovado beim Christo Redentor. Das ist die weltbekannte Christusstatur hoch über Rio. Die Aussicht war noch etwas besser als vom Zuckerhut. Der ist schon richtig alt der Christus, über 70 Jahre. Auf den Corcovado fährt man mit einer Zahnradbahn, mit ganz vielen Touris und wird ständig von irgendwem gefilmt. Ich wollte ja einen Teller mit nem tollen Foto für Simones Geburtstag kaufen, aber Katja war strickt dagegen. Sieht so aus, dass es also kein Geschenk gibt.
Danach war wieder Kultur an der Reihe und wir sind ins Museo de Arte Moderna gegangen. Das war eine ganz interessante und moderne Ausstellung nach Farben geordnet. Es waren auch hauptsächlich brasilianische Künstler.
Abends sind wir wieder ins Centro Cultural gegangen und waren beim Freien Filmfestival. Es ist natürlich etwas schwierig wenn man nicht so viel versteht, weils halt doch Portugiesisch war. Aber interessant wars auf jeden Fall. Eine lustige Animation, eine Doku über den Karneval und ein kleiner Horrorfilm waren die besten Drei. Wir haben uns auch noch die Ausstellungen von Antonio Tápies und Farnese de Andrade angeguckt. Das Centro Cultural is richtig gut. Tápies kannte ich ja schon aus Spanien und die Ausstellung in Spanien war auch besser. Ich mag seine symbolische Art. Farnese is ein Brasilianer und hat alles mögliche Zeug gesammelt und Objekte draus gebaut, hauptsächlich hat er Puppen verunstaltet und Sachen in Glas eingeschmolzen.
Wir waren noch kurz in einer Bar im Zentrum, aber am Mittwoch is noch nich so richtig was los. In Brasilien gibt es eh Öffnungszeiten wie früher in Deutschland, um sechs ist hier alles dicht.

Montag, Februar 21, 2005

Rio de Janeiro

Wir sind von Florianapolis gleich bis nach Rio hochgefahren und haben São Paulo ausgelassen. Wir hatten keine Lust auf eine weiter riesige und moderne Stadt. São Paulo ist die größte Stadt Südamerikas mit 17 Millionen Einwohnern. Wir sind jetzt zu sehr vom Strand abhängig und den gibts in São Paulo eben nicht.
Die Fahrt war wirklich sehenswert. Die Küste ist echt schön und die Strasse schlängelt sich so durch die Hügel. Alles ist grün, die Berge ziehen sich fast bis an den Atlantik und es gibt viel tropischen Wald.
Die Ankunft in Rio war spektakulär. Diese Stadt liegt einfach am weltbesten Fleck! Man nehme eine große Bucht mit vielen kleinen Buchten, ein tropisches Meer, weiße Strände, einige Inseln, sanfte Hügel, viel Vegetation und schon ist man fertig.
Wir wohnen in Catete zwischen dem Zentrum und Copacabana. Der Praia do Flamengo ist nur fünf Minuten vom Hotel entfernt. Rio ist lebenswert.
Wir sind abends gleich mal los und auf den Zuckerhut, Pão de Açúcar, gefahren. Das sind ein bizarrer Hügel am Eingang der Baia de Guanabara und eine der weltbekannten Dinge von Rio. Man hat einen tollen Ausblick über die Bucht, Rio und die Strände. So konnte man sich gleich mal orientieren. Es war ja schon Abend und nachdem sie die Uhr auf Winterzeit umgestellt haben wirds wieder früh dunkel. Wir haben es gerade noch zum Sonnenuntergang rauf geschafft.
Danach sind wir Pizzaessen gegangen. Es gibt neben den Buffets noch ein anderes "All you can eat" System in Brasilien. Da bekommt man von einer Hundertschar von Kellnern ohne Unterbrechung immer etwas angeboten oder aufgezwungen. So schnell konnte man das Pizzastück gar nicht vom Teller essen wie die einem schon wieder ein Neues drauf legen wollten. Ich hab noch nie so viel verschiede Pizzen auf einmal und durcheinander gegessen. Danach war ich so voll, dass gar nix mehr ging.

Sonntag, Februar 20, 2005

Floripa

Jetzt sind wir so richtig am Strand eingeschlagen, aber so richtig.
Genau gesagt sind wir in Barra da Lagoa auf der Insel Santa Catarina bei Florianapolis. Das ist das Florianapolis wo alle immer von schwärmen und wie sich schon gezeigt hat nicht ohne Grund. Hier gibt?s die klasse Strände. Jamaika hat Konkurrenz bekommen.
Santa Catarina ist wirklich eine traumhafte Insel. Es gibt riesige Strände, Sanfte Berge und einen großen See. Es gibt jede Menge Wassersport und obwohl es schon sehr touristisch ist es nicht überbevölkert und man findet seine ruhigen Ecken. Der Atlantik ist um vieles wärmer als der Pazifik. Das macht die Sache richtig angenehm.
Wie das von so einem Strandurlaub zu erwarten ist auch nicht so überwältigend viel passiert die letzten Tage. Wir haben uns ein Apartment gemietet und die Zeit am Strand verbracht, die Sonne genossen und die Wellen. Barra da Lagoa ist eine recht ruhige Ecke. Es war früher mal ein Fischerdorf und neben den Touristen gibts auch immer noch die Fischer. Der Strand, Praia da Moçambique, ist riesig! Ich glaub er ist fast 2km lang und bis auf die untere Ecke unbevölkert.
Ich hab ein paar Surfklassen genommen und es klappt jetzt schon ganz gut mit dem Aufstehen. Ich kann schon Longboard surfen. Es war hier auch bedeutend einfacher als in Mancora. In Mancora waren die Wellen einfach zu hart. Eigentlich bin ich an dem Punkt wo ich weitermachen müsste ums richtig hinzukriegen. Ich hoffe, dass ich nächste Woche noch mal ne Gelegenheit finde und sonst muss ich mit Kremer fürn Sommer eben nen Surfurlaub planen. Die Sache is echt anstrengend, aber dafür auch spaßig.
Wir haben dann auch endlich mal einen Cachaça gekauft und Caipirinhas gemixt, um nachher wie alle an den Strand zu gehen und rumzuhängen.

Mittwoch, Februar 16, 2005

Foz da Iguaçu

Bem-vindo ao Brasil!
Das letzte neue Land auf der Reise! Das letzt Mal neues Geld und das letzte Mal neues Bier. Brasilien ist groß! Die nächsten Busfahrten werden sicher die längsten. Der Hauptunterschied in Brasilien ist natürlich die Sprache. Portugiesisch kann ich nicht. Irgendwie versteh ich mit meinem Spanisch mehr oder weniger was sie mir erzählen. Spanisch und Portugiesisch sind wirklich sehr ähnlich.
Als wir in Foz da Iguaçu angekommen sind haben wir zusammen mit einer Gruppe Chilenen eine günstige Herberge gefunden. Hier schein alles voll zu sein mit Chilenen.
Foz ist nicht gerade besonders hübsch, sondern eher eine Hochhausstadt. Porto de Iguazu auf der argentinischen Seite ist ein bisschen netter und kleiner, allerdings auch wesentlich touristischer.
Meine Lieblingssache in Brasilien hab ich auch schon gefunden, die Buffets. Es gibt zwei Typen. Entweder man zahlt einen festen Betrag und hat dann ein "All you can eat" für etwa 1,50euro oder man muss nach Gewicht bezahlen.

Wir sind natürlich hier hergekommen um die Wasserfälle von Iguazu zu besuchen und so waren wir gestern auf der brasilianischen Seite und heute auf der argentinischen. Die Brasilianer haben ja wesentlich weniger abbekommen. Man kann nicht richtig an den Fluss, den Iguazu, ran und hat eher den großen Panorama Überblick. Die Brasilianer haben dafür aus ihrem Teil so eine Art Abenteuerpark gemacht. Man kann klettern und auf Safari fahren. Die Gegend ist ja wieder wie Urwald und tropisch.
Die Fälle sind echt beeindruckend und noch schöner als ich erwartet hatte. Der Iguazu teilt sich in viele Kanäle auf und es gibt eine Unzahl von vielen Wasserfällen. Der größte ist der Garganta del Diablo. Die Wassermasse ist überwältigend, das Rauschen und das aufgewirbelte Wasser sind gewaltig, wie es die 70m in die Tiefe stürzt. Bei der Hitze ist es aber wirklich angenehm so eine erfrischende Dusche zu bekommen.
Auf der argentinischen Seite kann man direkt über und an den Fällen lang laufen. Man kommt richtig nah ran. Vor den Fällen sieht es so ruhig aus, dass man gar nix böses denken muss. Man kann bis an den Fluss runter laufen und wir haben auch die Bootstour gemacht. Sie fahren einen an ein paar der Fälle ran und man wird dabei richtig nass gemacht. An die größten kann man sich aber nicht ranwagen. In der Mitte der Fälle gibt es ein Insel, San Martin. Da sind wir auch rüber gefahren und haben uns gebadet. Insgesamt muss ich sagen, dass die argentinische Seite die schönere ist, weil man mehr von den Fällen sieht und einfach viel näher ran kommt.

Sonntag, Februar 13, 2005

Recolecta

Zurück in BsAs sind wir mit Diego nach Recolecta gefahren. In Recolecta gibts den berühmten Friedhof der Reichsten der Reichen, el Cementerio de la Recolecta. Das war wirklich beeindruckend. Es ist wie eine Stadt aus kleinen Tempeln. Zum größten Teil sind es Familiengrüfte und jeder wollte natürlich etwas Tolleres und Schickeres haben. Es gibt jegliche Art von Baustil, von Ägyptisch bis Jugendstil. Wir haben natürlich wie alle hier das Grab von Evita, Eva Duarte, besucht.
In den Parks rund um den Friedhof gibts am Wochenende immer eine Feria und es spielen viele Musiker. So haben wir die restlichen Sonnenstunden im Park verbracht, Mate geschlürft und Musik gehört.
Die Argentinier gehen ja wirklich nicht ohne die Mateausrüstung aus dem Haus. Diego ist da auch so einer. Nach drei Tagen hab ich mich auch schon dran gewöhnt und die Feria genutzt um mir einen Matebecher zu kaufen. Das hatte ich ja schon lange geplant für Argentinien.
Am Abend sind wir in San Telmo gewesen. San Telmo ist wirklich nett. Es ist Karneval in BsAs. Jetzt hab ich doch noch Karneval bekommen. Es ist sicher nicht mit dem Karneval in Rio zu vergleichen, aber es war unterhaltsam. Wir haben uns eine Schaumschlacht geliefert, die sich gewaschen hatte. Es gibt so etwas wie einen Karnevalszug, der aus den Murgas, den Gruppen aus den unterschiedlichen Stadtteilen, besteht. Eine Murga besteht aus Trommlern und Tänzern. Diesen Tanz hab ich nicht wirklich verstanden. Es sah einfach viel zu merkwürdig aus. Auf jeden Falls wars wild und mit viel Rhythmus. Danach sind wir noch in einer Bar gewesen und ganz am Ende gegen Morgen Pool spielen gegangen.

Heute haben wir ein Inkatrail Nachtreffen gemacht. Gabriel und Natalia haben uns zum Asado eingeladen. Dh wir haben wieder Fleisch für die ganze Woche gegessen. Gabriel hat wirklich gut gegrillt und wir haben natürlich Fotos geguckt. Es war einfach gesellig und so ist auch fast der ganze Tag bei rum gegangen.
Am Ende sind Katja und ich doch noch auf einen Sprung nach La Boca gefahren. La Boca ist ein Hafen- und Künstlerviertel und der Ort schlechthin für Tango. Es hat wirklich Charme. Leider war es schon spät und auch wegen dem Fußballspiel der Boca Juniors war kaum was los, weil alle im Stadium waren. Wenn ich das nächste Mal nach BsAs komme muss ich auf jeden Fall La Boca in Aktion erleben.

Wir waren jetzt fünf Tage in BsAs und irgendwie ging es sehr schnell vorbei, wie Argentinien insgesamt. Morgen werden wir in Iguazu ankommen und wahrscheinlich gleich auf die brasilianische Seite fahren.

Samstag, Februar 12, 2005

La Plata

Wir sind gestern einen Tag nach La Plata gefahren. La Plata ist die Provinzhauptstadt von Buenos Aires und so etwas wie eine Studentenstadt. Ich hab noch nie so eine systematische Stadt gesehen. Es gibt überhaupt keine Straßennamen sondern nur Nummern. Die Strassen sind wie eine Matrix durchnummeriert und alle sechs Strassen gibts es einen Platz und einige Diagonale, die einen durcheinander bringen können.
Wir waren am Ende ja sehr unentschlossen, ob wir nach La Plata fahren oder vielleicht nach Colonia, Uruguay, weil mir Lucho aus La Plata nicht mehr geantwortet hatte. Die Fahrt mit der Fähre über den Rio de La Plata wäre sicher nett gewesen, aber wir haben uns aber doch für La Plata entschieden.
Wir sind ins Museum de La Plata gegangen. Das ist ein ziemlich großes naturhistorisches Museum und liegt mitten im Park von La Plata. La Plata ist ziemlich grün. Es gab ein paar gute Dinosauriersklette und Mumien. Sie haben schon viel Zeug, aber vieles ist nicht so toll gepflegt und das fand ich bei den ägyptischen Mumien zB schon schade. Trotzdem wars gut um noch mal ein bisschen was über die einheimischen Tiere zu lernen. Am Ende mussten wir feststellen, dass wir viel zu wenig wissen.
La Plata hat eine wirklich große Kathedrale. Es ist fast so was wie ein kleiner Kölner Dom und man kann auch auf einen der Türme hochfahren.

Am Abend haben wir Ezequiel angerufen und nach etwa zwei Minuten ist ihm dann klar geworden wer ich bin und wir haben uns verabredet. Mit Ezequiel hatten wir ja gar keinen Kontakt mehr nachdem die Argentinier vor einem Jahr aus Ilmenau nach Hause gefahren sind. Am Ende habe ich sogar Lucho erreicht und so sind wir alle vier ausgegangen. Wir haben eine Tour durch einige Bars von La Plata gemacht und die alten Zeiten aus der Zentrale wiederbelebt. Wir haben uns gut amüsiert und sind mal wieder sehr früh ins Bett gegangen. Am Morgen haben wir bei Lucho mit seiner Familie gefrühstückt bevor wir zurück nach BsAs gefahren sind.

Freitag, Februar 11, 2005

Comentario

Comentario
Que cosa esa!
El primer comentario en mi Blog!
Gratulaciones Diego! Salud por eso!
Pero como leíste o entendiste mi alemán?
Muy bien chico! Te escribo cuando tenga más tiempo!
Muchas gracias para todo!
Nos vemos!
Laurits

(ya en Barra da Lagoa, Florianapolis)

Donnerstag, Februar 10, 2005

Buenos Aires

Buenos Aires - BsAs
Jetzt sind wir schon fast am Atlantik. Man merkt, dass Buenos Aires groß ist. Ein Teil des Verkehrs geht aber auch auf den Streik der U-Bahner zurück, der die Stadt ein bisschen paralysiert. Wir wohnen bei Diego und Cecilia. Das sind zwei von den Argentiniern, die wir auf dem Inkatrail kennen gelernt haben. Die beiden haben uns mit richtiger Freude aufgenommen.
Argentinien hat schon fast eine eigene Sprache. Es gibt wirklich viele argentinische Ausdrücke, wie zB che, vos und nafter. Diego sagt, dass vieles aus dem Tango kommt. Im Tango drehen sie die Wörter einfach um, aus "calle" wird "lleca" und aus "mujer" "jermu".
Wer mal nach Argentinien kommt wird sicher als erstes über einen Medialuna stolpern. Das ist ein kleiner Croissant mit süßer Glasur. Zwei Medialunas und ein Cafe sind das Standardfrühstück, aber niemals ausreichend.

Wir haben uns Mittwoch das Zentrum angeguckt. BsAs ist ein ganzes Stück größer als Santiago. Wir waren in der Kathedrale und am Grab von San Martin, dem berühmten Argentinier und Befreier Südamerikas. Dann sind wir viel gelaufen und haben uns am Nachmittag in ein Cafe gesetzt, um Fußball zu gucken. Argentinien gegen Deutschland kann man sich ja nicht entgehen lassen wenn man schon mal hier ist. Ich find wir hätten ruhig gewinnen können. Am Abend waren wir bei einigen Freunden von Diego und der Tag ist ruhig ausgeklungen.

Heute haben wir eine Führung im Regierungshaus, Casa Rosada gemacht. Es ist hübsch und hat sehr edle Marmortreppen. Für das Rosa gibts die Theorie, dass es mit Kalk und Blut gestrichen worden ist um die Mücken abzuhalten. Es gibt wirklich ne ganze Menge Mücken in BsAs.
Wir haben mit Sabina Mittag gegessen und wollten uns das Museo de Arte Moderno angucken. Es war aber geschlossen und so sind wir schon mal durch San Telmo, den traditionellen Tangostadtteil, gelaufen. Es gibt viele Antikläden und Cafes. Am Wochenende soll es sich aber noch mehr lohnen.

Dienstag, Februar 08, 2005

Mendoza

Mendoza, die berühmte Weingegend und viertgrößte Stadt in Argentinien.
Um nach der Champaña- auch die Weinproduktion kennen zu lernen haben wir noch ein Weingut besucht, die Bodega Norton. Hier werden schon ein paar richtig anständige Weine produziert. Da bekommt man in Deutschland doch nicht so viel von mit. Egal wo man hinfährt rund um Mendoza, man landet mit Sicherheit in einem Weinfeld. Ansonsten war der Montag eher ein ruhiger Tag mit einem Spaziergang im Park San Martin und einem Ausflug auf den Aussichtshügel Cerro de la Gloria. Von dort konnten wir dann wieder die heranziehenden Abendgewitter beobachten. Diego und Carlos haben die ganze Zeit beteuert, dass das nicht normal ist für Mendoza so ein bisschen Regen. Normalerweise ist es trocken und staubig. In Mendoza gibts ein wirklich ausgetüfteltes Kanalsystem, das die ganze Stadt entlang der Strassen durchzieht. Mendoza ist eine grüne Stadt mit einem angenehmen Klima, trotz Hitze. Alle Strassen sind von Bäumen gesäumt und ich kam mir schon fast wie im Wald vor.
Heute haben wir ein bisschen mehr Kultur und Geschichte gemacht und waren im Museo de Area Fundacional. Hier im Viertel hat die alte Stadt Mendoza gestanden bis sie 1861 von einem Erdbeben komplett zerstört wurde. Danach wurde Mendoza ein kleines Stück daneben wieder neu aufgebaut.
Wir haben uns noch kurz die UTN, die technische Universität zeigen lassen und dann wurde es doch schon wieder Zeit die Sachen zu packen.

Sonntag, Februar 06, 2005

San Rafael

Wir sind von Santiago nach Mendoza gefahren. Alle sagen ja, dass der Pass und die Landschaft superschön sein sollen, aber ich hab nachts leider nicht so viel davon sehen können. Es stört mich jetzt aber auch nicht so sehr, weil ich doch noch gesättigt bin von der ganzen langen Zeit in den Anden. Vielleicht war es ja die Silhouette vom Aconcagua, dem höchsten Berg in Südamerika, die ich gesehen hab.
Wir haben in Mendoza Diego und Carlos getroffen. Zwei von den Argentiniern, die vor einem Jahr in Ilmenau waren. Sie haben uns die ganze Zeit betreut und unterhalten. Argentinier sind schon supernette Leute, lustig, unterhaltsam und mit Charme. Argentinien hat definitiv Stil.

Nach einer kurzen Kaffeepause, mit wirklich gutem Kaffee (Argentinien gewinnt auch den Kaffeetest Großsüdamerika), sind wir ziemlich direkt mit Diego nach San Rafael zu seiner Familie gefahren. Wir haben auf dem Weg die Bodega Valentin Bianchi besucht. Valentin Bianchi produziert mehr Champaña als Wein, aber ich bleib doch eher ein Weintyp. Wir haben also ausgiebig mit Diegos Familie Abend gegessen und Wein getrunken. Was sich nach Argentinischer Zeit etwa von 22 bis 24 Uhr hingezogen hat und sind dann, schließlich war ja Samstag, ausgegangen bis zum Morgengrauen. An die argentinischen Zeiten muss man sich erst gewöhnen.
San Rafael liegt irgendwo im Nirgendwo, wie alles in Argentinien. Dieses Land ist einfach zu groß. Trotzdem gibt es eigentlich alles und auch einigen Tourismus in San Rafael.
Heute sind wir zum Rio Atuel und Stausee Valle Grande gefahren. Ich komme mir wie an einem besten Sommeraugusttag vor. Es ist warm und sonnig und wir fahren an die Talsperre. (Das muss jetzt ja nicht jeder im Bergischen am Karnevalssonntag nachvollziehen können.) Wir waren ein bisschen Kanu paddeln, schwimmen und raften. Das Rafting war aber recht ruhig und eher, um die Aussicht und das Tal zu genießen und über den Guide zu lachen. Auf dem Rückweg nach Mendoza haben wir in Tunuyan gehalten und das erste Mal Asado gegessen. In Tunuyan war ein Folklorefest und Diegos Bruder hatte dort ein Restaurant. Die Argentinier sind fanatische Griller. Da wird nicht lang gefackelt und die Kuh landet komplett und mit Fell und allen Vieren auf dem Grill, damit man sich ein Stück abschneiden kann. Zwischen 1 und 2 Uhr Nachts habe ich also Fleisch für die ganze Woche gegessen.

Freitag, Februar 04, 2005

Santiago

Wir waren zwei Tage in Santiago de Chile.
Die Städte werden immer moderner. Ich bin das erste Mal U-Bahn gefahren in Südamerika. Zumindest ist das Zentrum sehr modern und geordnet. Im Vergleich mit Lima gibts auch wenig Verkehr und ist recht ruhig. Aber ein Vergleich mit Lima wird wohl immer so ausfallen.
Zwei Tage waren ja nicht so viel Zeit und so haben wir das Zentrum und Barrio Brasil kennen gelernt. Im Zentrum gibts eine Mischung aus antiken und modernen Gebäuden, verzierter Stein gegen spiegelnde Glasfassaden. Santiago ist keine der südamerikanischen Riesenstädte, aber lebendig. Es gibt viele und große Geschäfte und Cafes.
Wir waren im Museum. Wir sind in einer Stadt wo es sich lohnt ins Museum zu gehen. Im Museo de Artes Visuales war eine Fotoausstellung von Luis Gonzalez Palma, einem Guatemaler. Das waren interessante Arbeiten. Im Museo de Bellas Artes gibt es hauptsächlich chilenische Malerei. Die Chilenen haben gute und moderne Maler. Ich bin schnell an den alten religiösen Bildern vorbei gelaufen zu der modernen Ecke. Gewonnen hat Jaime Farfan mit einem kontrastreichen Bild. Komischer Weise war genau auch eine Ausstellung südamerikanischer Künstler, die ich schon in Lima gesehen hatte.
Ansonsten sind wir mal wieder viel gelaufen, haben das Zentrum kennen gelernt, verschiedene Eisdielen getestet und sind auf den Hügel Santa Lucia geklettert.
Barrio Brasil, wo unser Hostal war, ist richtig nett zum ausgehen. Es ist ein bisschen Studenten- oder junge Leute Viertel mit frischen Bars, wo man auch leicht zu einem Gespräch kommt. Concha y Torro, auch ein Stadtteil, hat einen supernetten kleinen Platz mit einem schönen Cafe. Früher war hier das Weingut mit gleichem Namen.

Mittwoch, Februar 02, 2005

Valparaiso

Ein schneller Stopp in Valparaiso.
Jetzt sind wir praktisch schon am südlichsten Teil unsere Reise angekommen. Man merkt, dass die Tage länger sind und es sind auch nur noch vier Stunden Zeitverschiebung zu Europa.
Valparaiso ist die wichtigste Hafenstadt in Chile. Es gibt also viel Hafen und wenig Strand. Die kleine Schwester Viña del Mar fängt die Strände und Touristen aus Santiago ab. Valparaiso ist eine große Bucht mit vielen Hügeln. Jeder Hügel hat einen Aufzug. Die gibts schon lange Zeit und sind ungefähr wie eine Zahnradbahn. Wir sind viel gelaufen, am Hafen und der Muelle Prat entlang und über die Hügel. Die touristischen Orte, Aussichtspunkte und Strassen sind stark bewacht und ganz schick. Wenn man aber auf der anderen Seite heruntergeht dann siehts anders aus, weniger gepflegt, mehr Müll und mehr Hunde. 20% der Bevölkerung leben auch in Chile in Armut. Nicht alle leben in europäischen Verhältnissen. Trotzdem geht es den Leuten im Vergleich zu Bolivien und Peru um Welten besser. Der Charme von Valparaiso sind seine kleinen und verwinkelten Gassen. Cerro Concepcion ist nett. Dort gibts viele Artelliers.
Wir haben La Sebastiana besucht. Das ist das Haus von Pablo Neruda, dem chilenischen Schriftsteller und Nobelpreisträger. Es ist kein Riesenhaus, aber wirklich nett und mit einer super Aussicht über Valparaiso und die Bucht.

Dienstag, Februar 01, 2005

La Serena

Der Kulturschock ist perfekt! La Serena ist nach fast sechs Monaten Peru und Bolivien wirklich etwas Anderes, fast wie Europa. Ich komm mir vor wie in Spanien, die Stadt, die Leute, die Mode, die Geschäfte und die Ordnung. Wir wurden von einem sehr geordneten Busterminal empfangen und nebenan steht eine riesige Mall. Da gibts alles was man so als verzogener Europäer kennt, im Gegensatz zu Peru und Bolivien. Ich war ganz schön verwirrt als mich auf einmal Autos über die Strasse gelassen haben. Die halten echt am Zebrastreifen an in Chile. Dafür sind die Preis auch fast europäisch und etwa das zwei- und dreifache von Peru oder Bolivien.

Wie haben eine sehr nette, familiäre Unterkunft in La Serena gefunden. In San Pedro hat mir jemand gesagt Serena wäre das Monaco von Chile. Die Stadt ist wirklich nett, sehr gepflegt und es gibt viele Geschäfte. Es ist ein Urlaubsort. Das haben wir spätestens am Strand gemerkt. Der Strand ist schön und groß, aber die Hotels die direkt an der Küste stehen auch. So siehts auch in Spanien am Strand aus.
Wir waren also nach langer Trocken- und Höhenphase endlich wieder am Strand. Wie es sich gehört für einen ordentlichen Sommer. Die Wellen hauen einen hier nicht um und man ist auch nicht alleine. Es sind schon viele Chilenen hier im Urlaub.
Gestern Abend haben wir eine Tour zum Observatorium Cerro Mamalluca gemacht. Das ist eine Sternwachte im Elquital. Hier in der Region gibt es unheimlich viele Sternwachen und die größten der Welt. Was bei dem klaren Himmel und bis zu 350 Sonnentagen im Jahr auch verständlich ist. Mamalluca ist keine wissenschaftliche Sternwachte, sonder extra für Touristen gebaut. Ich hab aber etwas gelernt. Ich war ja immer noch etwas verloren im südlichen Sternenhimmel. Jetzt weiß ich endlich sicher was das Kreuz des Südens ist, wo der Südpol und wo die Magellanschen Wolken. Außerdem haben wir den Saturn gesehen.
Heute waren wir im Japanischen Garten, el Jardin del Corazon. Der war ganz nett, aber ich weiß nicht was so ein Steingarten soll. Dem kann ich nicht viel abverlangen, mag ja pflegeleicht sein.