Chanchamayo
Chanchamayo heißt die Region, Selva Alta die Vegetation, und La Merced ist eine der größeren Städte. Bis hierhin gibts immerhin auch noch gute Straßen und so kommt man noch mit höherem Komfort angereist. Ich hab mich am Anfang, bevor es das erste Mal geregnet hat, gefragt woher das ganze Wasser kommt. Der Rio Chanchamayo ist beachtlich, aber sicher kein Vergleich zu dem was später folgt, und es gibt unendlich viele Wasserfälle. Man konnte sich hier in ein Boot setzen und bis zum Atlantik fahren. Das würde aber sicher einen Monat dauern und ein ganz beachtliches Abenteuer werden. Wir werden uns einfach von der StadtWüste erholen und ein bisschen wandern. Als ich im plaza auf Lisa und Jose Luis gewartet hab bin ich mal wieder zum Fotoobjekt einer reisenden Schulklasse geworden. Das kommt schon mal vor wenn man so anders aussieht. Obwohl ich ja finde, dass ich doch immer noch ganz normal aussehe.
Den gestrigen Tag hab ich knapp überlebt. Wir sind nach Yurinaki gefahren und haben die Wasserfälle Bayoz und Velo de la Novia besucht. Bayoz hat mich, nachdem wir uns so schon gemütlich gebadet hatten, einfach weggespult und ich bin ein paar Meter weiter unten wieder aufgetaucht. Is nich viel passiert bis auf ein aufgeschürftes Knie, aber ich hab ja auch Glück gehabt. Letzte Woche hats da schon den dritten in diesem Jahr fatal erwischt. Bayoz war sehr schön zum baden, Velo de la Novia ist wesentlich größer. 60m soll er sein und stürzt in ein beachtlich steiles und schmales Tal. Die Gegend ist einmalig. Obwohl es schon alles bedrohlich steil, steinig und schroff ist hat es doch einen sanften Charme. Wir sind dann etwa eine Stunde nach Yurinaki zurückgewandert.
Heute waren wir recht geschafft und haben erstmal ausgeschlafen und im Markt gefrühstückt, jugo surtillo wie es sich gehört. Mototaxitag würd ich den heutigen Tag mal taufen. Wir sind mit Santo und seinem Mototaxi rumgekurvt. Die Mototaxis sind wahrscheinlich bekannter aus Indien, haben drei Räder und funktionieren wie eine Vespa. Wir haben die comunidad nativa Ashaninka besucht. Klar, das is schon sehr tourimäßig aufgezogen, aber ich hab ich eine Weile mit dem Chefhäuptling unterhalten und das gibt dem Besuch doch mehr Sinn als nur ein Armband zu kaufen. Dann waren wie zum Ausruhen im botanischen Garten Pezoso. Es gibt hier eine Unmenge Pflanzen und ich kenn gar nix davon. Außerdem züchten die Schnecken und wir haben typisches de la selva gegessen, Schnecken Ceviche und eine Art Wildschwein. Ceviche schmeckt doch immer gleich, hauptsächlich nach Zwiebel und Zitrone. Peruanisches Essen ohne Zwiebeln, Zitrone, Reis, Hünchen und InkaKola ist undenkbar.